Offener Brief EKBO

 

Bürgerinitiative                                                                                       Ahrensfelde, den 4.3.2022

„Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde“

c/o lebenswertes-ahrensfelde@gmx.de

  

 

Offener Brief

an

 

Herrn

Präsidenten der Evangelischen Kirche Brandenburg-
schlesische Oberlausitz
Dr. Jörg Antoine

Georgenkirchstraße 69
10249 Berlin

 

 

Sehr geehrter Herr Dr. Antoine,

die Bürgerinitiative „Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde“ befindet sich im Bereich Ihrer Landeskirche; sie hat sich im November 2021 gegründet. Anlass der Gründung sind Entwicklungen in der Gemeinde Ahrensfelde, die an den Interessen der Bürger vorbeigehen bzw. bei denen sie nicht hinreichend eingebunden werden.

Ohne Verkehrskonzept und ausreichende Infrastruktur kein weiterer Wohnungsbau, das ist eines der Ziele unserer Bürgerinitiative.

Wie Ihnen bekannt ist, möchte die Gemeinde Ahrensfelde auf einem im Besitz Ihrer Landeskirche befindlichen Grundstück ein Gymnasium errichten. Als Ausgleich dafür, dass Ihr Konsistorium den benötigten Grund und Boden zur Verfügung stellt, wurde die Zustimmung der Gemeindevertretung zur großzügigen Wohnbebauung des sich an den Schulstandort anschließenden, gleichfalls in Ihrem Besitz befindlichen, Areals in der Lindenberger Straße und landwirtschaftliche Flächen im Außenbereich der Ortslage Ahrensfelde erwirkt.

Eine insgesamt 12 bis 15 ha große Fläche soll versiegelt werden, damit rd. 400 Wohneinheiten für 800 bis 1000 Einwohner entstehen.

Jedoch ist Ihnen sicher nicht bekannt, dass die seit rd. 30 Jahren anhaltende, katastrophale Verkehrssituation in Ahrensfelde, durch die von Ihnen beabsichtigte weitere Wohnbebauung an der anliegenden Lindenberger Straße eine eklatante Verschlechterung erfahren würde.

Sicher ist Ihnen auch nicht bekannt, dass sich in den letzten 32 Jahren nach der letzten Nutzung auf dem Gelände ein rudimentärer Wald entwickelt hat, der seitdem Rückzugsort für diverse Tiere ist. Diese Rückzugsmöglichkeit wird durch die aktuell stattfindenden radikalen Rodungen im angrenzenden Friedhofswald immer notwendiger.

Und gleichfalls auch nicht bekannt ist Ihne sicher die Tatsache, dass im Kontext dieser Pläne eine angemessene Bürgerbeteiligung bisher unterblieben ist.

Zur weiteren Beschreibung der Situation verweisen wir vollinhaltlich auf den beigefügten Offenen Brief unserer Bürgerinitiative an Gemeindevertretung und Bürgermeister von Ahrensfelde vom 11.02.2022.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Bürger von Ahrensfelde diese Pläne nicht billigen können. Wir möchten grundsätzlich den Bau eines Gymnasiums an der vorgesehen Stelle unterstützen, eine weitere Wohnbebauung jedoch unter keinen Umständen hinnehmen.

 

Wir möchten daher an Sie als Konsistorialpräsidenten der Evangelischen Kirche Brandenburg-schlesische Oberlausitz appellieren, einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl, den sozialen Frieden hier vor Ort und zur ökologischen Nachhaltigkeit zu leisten:

 

·         Nehmen auch Sie die Interessen der Bürger und Ihre Sorgen ernst!

·         Stellen Sie das Grundstück für den geplanten Schulstandort zur Verfügung! Die Schule ist ein wichtiger Teil der sozialen Infrastruktur.

·         Verzichten Sie unter den gegebenen Umständen auf die geplante Wohnbebauung!

 

Der evangelische Kirchenstaatsvertrag Brandenburg regelt die Rechte der evangelischen Kirchen im Land und basiert auf der „… Überzeugung, dass das Verhältnis von Kirche und Staat gleichermaßen von Unabhängigkeit und Kooperation geprägt ist …“. U.a. in Belangen von beiderseitigem Interesse treffen sich Landesregierung und Kirchenleitungen zur Verständigung.

Wir Bürger würden es sehr begrüßen und wären Ihnen sehr dankbar, wenn diese Grundsätze auch Respekt vor den Bürgerbelangen in Regionen mit eklatanten Besonderheiten beinhalten, wie sie in Ahrensfelde vorzufinden sind.

 

Simone Ulrich und Beate Oertel

Sprecherinnen der Bürgerinitiative Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde

 

 

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