Heute erreichte uns ein Bürgerbrief mit der Bitte, diesen bei uns auf dem Blog zu veröffentlichen. Die Adressaten des Briefes sind die Mitglieder der Fraktion AWG und 6 Mitglieder des Ortsbeirates Ahrensfelde. Inhaltlich geht es vordergründig um die Haltung der AWG-Mitglieder zum geplanten Schulstandort in der Ulmenallee, ihren Umgang mit unserer Bürgerinitiative, dem Thema freie Meinungsäußerung, Bürgerbeteiligung, die öffentlich zugänglichen AWG-Pressetexte und öffentlich dargestellten Briefe an den Landrat Kurth und den Präsidenten der Ev. Landeskirche (EKBO).
Sehr geehrte AWG-Mitglieder,
mit großem Interesse habe ich Ihre Webseite (AWG) und Ihre Veröffentlichung verschiedener
Briefe verfolgt. Ich bin entsetzt über Ihre gesamte Betrachtungs- und Vorgehensweise, was das
Baugeschehen in Ahrensfelde betrifft.
Ich nehme hierbei Bezug auf verschiedene Projekte die Sie „in Angriff genommen haben“.
Positiv erwähnen möchte ich Ihre Unterstützung bei der Ortsumfahrung in Ahrensfelde. Dass es
Ihnen dabei nicht nur um die Ortsumfahrung geht, sondern auch um den Erhalt eines
dorftypischen Kerns ist sehr zu loben.
Endlich wird dabei mal mit den Bürgern an einem Strang gezogen.
Doch sehen Sie das auch bei anderen Projekten genauso? Denn leider kann ich Ihren Worten
nach der letzten Veröffentlichung Ihrer Briefe an Landrat und Evangelische Landeskirche nicht
mehr glauben. Denn Sie gehen darin jeweils auf öffentliche Briefe der neuen Bürgerinitiative
„Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde“ ein und stellen Behauptungen auf, die nicht der Wahrheit
entsprechen. An den Landrat schreiben Sie bzw. die Gemeindevertretung der sie ja angehören,
dass die Bürgerinitiative in ihrem Offenen Brief behauptet, die Landeskirche stelle evtl. das
Grundstück für den Schulstandort an der Ulmenallee nicht zur Verfügung. Wo steht das im
Offenen Brief, oder kann ich nicht mehr lesen? An die Landeskirche schreiben Sie bezogen auf
deren geplantes Wohngebiet in der Lindenberger Straße, die Bürgerinitiative vertrete nicht die
Mehrheit der Bevölkerung und die neue Wohnbebauung erfolge nicht gegen den Willen der
Bürger. Woher wissen Sie das? Ist das nicht Ihrerseits eine Behauptung? Bürgerbeteiligung wurde
doch gar nicht aktiv organisiert. In beiden Briefen schreiben Sie, Sie müssten bezüglich des
Offenen Briefes an die Landeskirche „korrigierend eingreifen“ (!!!) Unglaublich! Wenn Bürger
öffentlich Sorgen äußern, müssen diese also „korrigiert“ werden? Diese Briefe mit Ihren
Behauptungen haben 6 Mitglieder des Ortsbeirates tatsächlich unterschrieben. Muss man jetzt an
der Haltung der Ortsbeiratsmitglieder gegenüber den Bürgern zweifeln? Ja, dass sollte man dann
wohl.
Überhaupt habe ich das Gefühl, dass ich in den letzten Jahren etwas verpasst haben muss.
Haben wir eine neue Regierung? Oder einen neuen Bürgermeister? Zählen Meinungen von
besorgten Bürgern nicht mehr? Wurden alle Meinungen und Handlungen mit der letzten Wahl
offiziell per Stimmabgabe an Sie übertragen? Ich glaube wohl kaum. Und liebe AWG: Ich finde es
schön, dass Sie sich auf Ihrer Website vorstellen. Leider entnehme ich dort aber nur, wie wichtig
/sachkundig Sie doch alle sind, und dass man es bei Ihnen wohl nur mit Experten zu tun hat. Ein
normales vorstellen wie bei Herrn Klitzsch würde schon reichen. Glauben Sie wirklich, dass Sie
befähigt sind, alle Entscheidungen alleine und ohne Bürgermeinung zu treffen? Sind vielleicht nur
Ihre unterstützten Vereine und deren Mitglieder allein die Bürger?
Weiter geht es mit ihrer Darstellung um den Neubau eines Gymnasiums in der Ulmenallee. Ich
glaube, als dieses Projekt 2012 einmal vorgestellt wurde, war die Ausgangslage etwas anders als
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heute. Es ist ja auch 10 Jahre her. Heute, im Jahr 2022, tun Sie so, als ob noch alle Bürger Ihrer
Meinung folgen. Ich denke, dass ist heute ganz anders, wenn die Bürger die Fakten wüssten. Sie
reden immer nur davon, dass Sie alles in die Wege geleitet haben, um ein Stück (3ha) vom
Kirchenland zu bekommen, um den Gymnasium-Bau zu ermöglichen. Das wäre lobenswert, wenn
es so wäre. Sie vergessen aber dabei zu erwähnen, dass dieser Bau noch gar nicht fest steht, weil
Werneuchen ebenfalls um den Schulstandort kämpft. Dazu kommt, dass alle Daten für eine
mögliche Bebauung auf dem Gelände der Ulmenallee/Lindenberger Straße bisher nur in einem
Eckpunkte-Papier festgehalten sind. Sie haben keine Entscheidungsgewalt darüber, ob das
Gymnasium hier oder in Werneuchen gebaut wird, weil es vom Kreistag entschieden wird und
nicht von der Gemeinde. Ihre Darstellung, dass es um 3ha geht, ist ebenfalls falsch. Es geht hier
um mind.15ha Land. 3ha, die der Landkreis teuer abkaufen könnte, wenn die Landeskirche es
genehmigt und sie im Gegenzug weitere rund 12-15 ha frei bebauen kann. Was ist, wenn
Werneuchen den Zuschlag bekommt? Ist dieser Standort nicht genauso geeignet? Wäre es dort
nicht sogar billiger, weil das Land schon im Besitz der Gemeinde ist. Würde der Kaufpreis nicht
der Stadt Werneuchen zugutekommen? Oder soll evtl. Werneuchen gar nicht davon profitieren.
Zur Lindenberger Str. sei gesagt: Sollten wir nicht weiteres Verkehrschaos durch ein neues
Wohngebiet in der Lindenberger Straße verhindern und uns als Gemeinde besser nicht erpressbar
machen? Das alles spielt für Sie anscheinend keine Rolle. Ich glaube sogar, dass es Ihnen am
liebsten wäre, wenn das Land so schnell wie möglich gekauft wird selbst wenn die Schule evtl.
doch nach Werneuchen geht. Sie würden sicher was geeignetes finden was man dann bauen
kann. Vielleicht eine Dreifeldturnhalle? Das wäre doch ideal. Wurde der Bau einer eigenen
Vereinshalle nicht erst vor einer Weile abgelehnt? Ein Schelm, wer dabei Schlimmes denkt. Ich
meine, unser Ahrensfelder Sportverein hat in den vergangenen Jahren genug Unterstützung
erfahren. Selbst auf dem alten Gelände wurden genug bauliche Maßnahmen von der Gemeinde
getragen. So viel Unterstützung erfährt selten ein anderer Verein. Ich finde dieses Verhalten sehr
egoistisch, zumal Sie allein evtl. zugunsten der Interessen des Sportvereins einer weiteren
Versiegelung von Land und der Vernichtung von der Natur / Ackerland, Tür und Tor öffnen.
Abgesehen von dem nächsten Verkehrschaos, was Sie durch die Errichtung eines Wohngebietes
und Gymnasiums produzieren, da noch nicht mal die Ortsumfahrung geklärt ist.
Ein anderer Investor drängt derweilen auf die nächsten 31ha, die er schon plant zu bebauen und
weil sie mit den ca. 15ha in der Lindenberger Straße ja den Anfang geschaffen hätten würde wohl
einer weiteren Bebauung nichts im Wege stehen. Sie wissen doch genau, dass Ahrensfelde und
andere Gemeinden in Brandenburg incl. Lindenberger Str. / B158 und Lindenberg selbst kurz vor
einem Verkehrskollaps stehen. Sie tun so, als ob dies alles nicht wahr wäre und widersprechen
sich dabei selbst bereits in ihren Veröffentlichungen (vielleicht sollten sie mal ihre
Veröffentlichungen Zeile für Zeile selbst lesen). Als Grund für ihren Standort weisen Sie auf die
gute Anbindung zur Regional Bahn hin, weil sie davon ausgehen, dass viele Menschen mit der
Regionalbahn (RB) fahren würden.
In welcher Welt leben sie?
Selbst wenn die RB wie Sie
schildern im Halbstundentakt fahren sollte (was nach aktuellem Stand jedoch nicht der Fall ist, die
Takte in Ahrensfelde-Friedhof, Ahrensfelde-Nord und Blumberg Rehhahn bleiben stündlich)
werden die wenigsten Schüler und Lehrkräfte dieses Angebot nutzen. Und was nutzt das, wenn
die Bahn an manchen Orten erst gar nicht hält. Die Jüngeren werden, weil kein Bus fährt,
weiterhin gebracht / abgeholt und die Älteren werden sicherlich auch andere Fahrgelegenheiten
haben wie das so in dieser Altersklasse ist. Vergessen sie bitte auch nicht das wir von einer
Regional Bahn sprechen. Mir ist nicht bekannt das diese in meinem Dorf hält und genauso hält sie
nicht in anderen Dörfern. Man bräuchte auch zusätzlich P+R-Parkplätze, um mit der RB zu fahren.
Nehmen Sie sich mal ein Beispiel in Panketal. Ich verweise dabei auf dem Artikel von Bernau Live.
Panketal erwirbt 8 Hektar für den Bau eines Gymnasiums. Dabei wird nicht nur an einen Neubau
gedacht, sondern auch an die Natur und die Schüler. Immerhin haben diese Schüler dort die Wahl
zwischen 5 Buslinien und der S-Bahn. Das nenne ich mal Verkehrs-Chaos vermeiden und auf die
ÖPNV umsteigen können.
Was wollen Sie überhaupt zulassen in der Bebauung der 12-15 ha?
Wissen das die Bürger?
Hatten Sie nicht schon mal eine Bebauung durch die Kirche vor Jahren
und noch im August 2021 abgelehnt? Spielten da die Natur, die Bürger und der Verkehr nicht noch
eine Rolle. Ich glaube, ich hatte es so vernommen. Aber ich vergaß, da ging es ja um einen Antrag
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der Kirche zur Umwandlung von Ackerland in Bauland. Jetzt wo Sie die Möglichkeit sehen, selbst
Land zu erwerben, spielt das auf einmal keine Rolle mehr. Egal zu welchem Preis Hauptsache sie
können sich damit ein Denkmal setzen. Wie schrieben Sie sinngemäß?
Es wird nicht jedem
Anwohner gefallen, aber es sind ja nur wenige. Wissen die Bürger, dass dort DHH,
Einfamilienhäuser und bis zu 3 bis 4-geschossige Wohnblocks entstehen sollen? Es wird auf die
Wohnungsnot in Berlin und Brandenburg hingewiesen. Also werden wir jetzt das Auffanglager
verfehlter Wohnungspolitik und Verkehrspolitik von Berlin? Wenn sie aktuellen Informationen
folgen würden, wüssten Sie das im Moment der Schutz des Klimas und der Natur incl. der Erhalt
der Artenvielfalt und Ackerland an oberster Stelle stehen. Und wer wird dort wohnen? Werden die
Häuser und Mietwohnungen als Kapitalanlage gebaut? Müssen wir wieder mit Zuzug einiger
weniger reicher Berliner rechnen? Denn die Wohnungsnot bekämpfen wir mit DHH und
Einfamilienhäusern ohnehin nicht.
Und wie formulierte die Kirche ihr Vorhaben?
„…sozialverträglicher Wohnungsbau auch für ältere Senioren...“ Welche Senioren? Reiche
Senioren? Oder entsteht dort ein Vermietungskonzept für sozial schwache Bürger, weil man diese
in Berlin nicht mehr möchte oder nicht schafft. Glauben Sie wirklich das Brandenburg auch nur ein
wenig davon profitieren würde? In der Vorlage steht ja immerhin 67% Vermietung. Da könnte man
denken „super vielleicht auch was für meine Kinder und Oma und Opa“. Aber weit gefehlt. Wieder
verschleiern bzw. umschreiben Sie alles. Dort steht nämlich das von der geplanten Bebauung 1/3
für Geschosswohnungsbau vorgesehen ist und davon dann 67% für die Vermietung. Dann
rechnen wir mal kurz. Angenommen es entstehen 10 Objekte (DHH, EFH, Mietblocke). 1/3 davon
sind dann 3 Blocks mit je z.B. 6 Wohnungen (18WE). Davon 67%? Das wären dann ca.12
Wohnungen. Jetzt ziehen wir mal wie üblich die Anzahl von wirklichem sozialem Wohnungsbau ab
(im Schnitt 5%) dann bleib noch eine Wohnung übrig die als sozial deklariert werden könnte. Und
das nennen Sie und die Landeskirche sozial verträglich oder sozialer Wohnungsbau für
Senioren.!? Dieses Rechenbeispiel kann man beliebig vorsetzen und wenn dort nicht gerade ein
Ghetto entstehen soll, wird es wohl bei sehr wenigen Wohnungen bleiben.
Glauben Sie wirklich, dass unsere Bürger die teuer ihr Eigenheim erstanden haben und das
Dörfliche gesucht haben das wollen?
Sicher fehlt es hier an Infrastruktur und Erholungsmöglichkeiten in Ahrensfelde. Sicher aber nicht
an einer Schule in Ahrensfelde, wegen der wir weitere Wohngebiete schaffen müssen. Nutzen Sie
das Geld der Gemeinde lieber um kleinere Grundstücke zu erwerben. Bauen Sie selbst, um z.B.
Ärzten oder Dienstleistern eine Möglichkeit zur Niederlassung zu bieten. Geben Sie offene
Pachtgrundstücke in gute Hände die evtl. wieder einen Bäcker oder ein Café / Eisdiele eröffnen
möchten. Ich weiß das ist schwer und manchmal auch nicht machbar.
Wenn Sie schon bauen wollen, bauen Sie eher ein Seniorenheim mit Parkanlage, so dass ältere
Bürger in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können und es ihnen nicht so schwer fällt ihr altes
Domizil der nachziehenden Generation zu überlassen. Das schafft Arbeitsplätze, hilft der Natur
und bringt sogar noch Steuervorteile und Einnahmen. Nehmen sie sich ein Beispiel an andere
Gemeinden. Nutzen Sie nicht ihre Macht aus, weil Sie teileweise gleichzeitig in verschiedenen
Institutionen / Gremien sitzen.
Legen Sie die Karten offen auf den Tisch und werden Sie für die
Bürger transparent. Noch zu erwähnen sei, dass auch Schüler sicher keine Lust haben, neben
einem Friedhof zur Schule zu gehen. Überhaupt hat auch die Landeskirche einen seltsamen
Standpunkt zum Friedhof. Dort wird uns Bürgern doch glatt unterstellt wir nutzen den Friedhof als
Erholungspark und man brauche Geld zur Aufrechterhaltung des Friedhofes. Findet diese
Aussage wirklich Unterstützung bei Ihnen?
Nun mal zur Bauweise. Wissen Sie überhaupt in welcher Bauweise gebaut werden soll? Wurde
nicht immer wieder in Versammlungen vorgetragen, dass die ansässigen Bürger keine großen
Mietshäuser wollen und keine weitere Versiegelung des Bodens wünschen? Wollten wir der
schlossähnlichen Bebauung nicht mit Satzungen entgegenwirken? Eben ortsüblich. Sollte nicht
der Dorfcharakter erhalten bleiben? Hier mal ein Beispiel aus eigener Erfahrung:
Versuchen Sie mal z.B. in Berlin Wartenberg an einem EFH eine Markise im nicht mehr
vorhanden Dorfkern an ein neu erbautes Haus anzubringen. Es wird Ihnen nicht gelingen, da auf
ortsüblich gepocht wird. Versuchen Sie mal in Panketal ein Grundstück, das mit Bäumen und
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Sträuchern bestellt ist, zu bereinigen. Sie werden feststellen das dieses ohne Ersatz, Strafe und
einer Begehung der Gemeinde überhaupt nicht möglich ist. Meinen Sie, dass neue Bürger
hierherziehen wollen, damit sie wie in der Großstadt leben? Nein, sie wollen ihre Ruhe haben,
wenig Verkehr, spielende Kinder, gepflegte Landschaft, Natur, Tiere, angenehmes Klima.
Zum Thema Klima sollte noch erwähnt sein, dass die Zerstörung von großem Ackerland Flächen
(15ha plus 31ha) auch große Probleme für Berlin und Ahrensfelde nach sich ziehen könnten.
Schließlich gilt Ahrensfelde als eine Art Kaminabzug, auch für Berlin. Genauso sollte Ihnen
bewusst sein, dass bei Wahl der Energieversorgung dieser Großen Wohnparks auch gravierende
Fehler gemacht werden können. Ich erinnere dabei mal an die Erneuerbaren Energien wie
Erdwärme (Geothermie). Was ist, wenn dabei wie heute bereits vieler Orts geschehen, Fehler
gemacht werden und Schäden an den Häusern (incl. Alt-Bestand) entstehen? Sie sollten sich mal
mit diesem Thema befassen, immerhin könnten viele Häuser damit ausgestattet sein.
Übernehmen Sie dann auch die Verantwortung oder ist es dann leicht zu sagen „Hauptsache eine
Schule / Turnhalle oder sonstiges; war ja nur ein Deal, ist nicht unser Grundstück“. Was ist mit
dem Grundwasser oder allgemein mit der Wasserversorgung. Gibt es nicht jetzt schon
Sparmaßnahmen in einzelnen Ortschaften? Es sei dabei erwähnt, dass wir hier in einer trockenen
Region leben. Wie sieht es mit der Grundwasser Absenkung aus? Ich weiß jetzt heißt es „das
prüfen wir“. Leider wird dieses aber immer erst geprüft, wenn alles unter Dach und Fach ist. Dann
könnte es zu spät sein.
Nun noch einmal zur neuen Bürgerinitiative (BI): Ich denke Sie haben deren Offene Briefe
überhaupt nicht gelesen? Sie stellen es in Ihren Briefen auf Ihrer Website so dar, als ob die BI
generell gegen Bebauung ist. Dies entspricht schlichtweg nicht der Wahrheit.
Die Bürgerinitiative möchte keine Bebauung ohne ein vernünftiges Verkehrskonzept.
Und sie möchte der massiven weiteren Versiegelung von Ackerland sowie der Schaffung eines
neuen, hohen Wasserbedarfs bei bereits großer Wasserknappheit entgegentreten. In unserer
Gemeinde gibt es kein Verkehrskonzept! Klar sind nicht nur die Gemeinden für Verkehr zuständig,
sondern auch das Land oder sogar der Bund aber da bis jetzt nichts passiert ist und passieren
wird sieht man ja an der B158. Vielleicht sollten Sie mal Ihren Briefverkehr komplett öffentlich
machen und sich nicht nur Teilstücke raussuchen.
Und nochmals die Frage, mit welchem Recht „müssen“ Sie in freie Meinungsäußerung
„korrigierend“ eingreifen?
Ist das die Art und Weise, wie Sie mit Bürgern umgehen? Nein Danke. Ich kann nur ebenfalls
sagen: Kein opfern mehr von Natur zu Gunsten weniger Investoren, die sich damit die Taschen
vollstopfen. Keine Versiegelung mehr von Boden zu Zeiten des Klimawandels. Keine leeren
Versprechungen mehr.
Übrigens sehe ich und viele andere Bürger in den Zielen der BI voll und ganz eine
Übereinstimmung mit den heutigen Klimazielen und Bewegungen wie „Fridays for Future“. Ich
habe auch kein Problem damit verschiedene Klimabewegungen um Rat und Tat zu bitten. Ich
glaube, dann hätten wir eine echte Öffentlichkeitsbeteiligung.
In vielen Gesprächen mit jungen und älteren Bürgern über die Zukunft von Ahrensfelde habe ich
gemerkt, dass es zwei große Lager von verschiedenen Meinungen gibt. Auf der einen Seite höre
ich immer wieder, dass die da oben eh machen was sie wollen und denen haben wir unsere
Stimme gegeben. Oder: „…die machen eh nur was, wenn es ihr Vorteil ist…“. Nicht
unverständlich, wenn man immer wieder sieht, dass Investoren anscheinend auch mit
Sonderrechten ausgestattet sind. Auch überlegen sich diese Bürger, warum sie überhaupt noch
wählen sollten, vor allem welche Partei? Und innerhalb der Parteien werden die Posten
anscheinend eh untereinander vergeben wie es beliebt. Hier mal ein Beispiel. Wenn Bürger einer
Person ihre Stimme geben erwarten diese auch das diese Person dann ihren rechtmäßigen Platz
z.B. im Ortsbeirat einnimmt und nicht das bekommt wo die anderen Mitglieder
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sie oder ihn gerne hätten. Das ist keine Demokratie, sondern das Festhalten an alten
Gepflogenheiten (dies muss auf ihren Verein nicht unbedingt zutreffen). Die „Alten“ wollen eben an
der Macht bleiben und wissen alles besser (alles Experten).
Das andere Lager ist das der noch gutgläubigen Bürger. Da heißt es immer wieder z.B.“… ich bin
für eine Bebauung. Man hat uns ja gesagt, dass wir dann endlich einen Arzt bekommen und auch
Einkaufsmöglichkeiten und einen Park bekommen wir auch noch…und für uns Senioren wird
gesorgt“. Sie wissen nur nicht, dass sie damit zum Teil belogen werden. Gerade in unserer
Gemeinde wird so gut wie überhaupt nichts getan für unsere Senioren. Dazu zähle ich nicht die
Kaffeefahrten oder Bingo-Treffen, sondern echte Hilfe wie z.B. Hilfe bei Krankheit, Hilfe bei einer
Unterkunft fürs hohe Alter, Lieferdienst etc..
Ist es nicht traurig wie Ihre Wähler falsch informiert sind und werden, mit Versprechungen gelockt
und dann doch am Ende wieder enttäuscht werden? Woher kommt das wohl. Ist es bei Ihrem
FWG oder AWG nicht auch so, dass immer die Anderen schuld sind, wenn was schief geht? Oder,
das konnten Sie ja nicht wissen? Oder, „…das habe ich nie gesagt…“.
Haben Sie vergessen, dass
Sie ohne uns Wähler und Bürger von Ahrensfelde nichts darstellen; dass Sie weder Ahrensfelde
erbaut noch erfunden haben, weder für alles Experten sind, noch Vorsitzende wären, sondern in
erster Linie auch nur Bürger. Bitte bedenken Sie, dass Bürgerinitiativen sich gerade dann bilden,
wenn Bürger in hohem Maße unzufrieden sind. Anstelle „korrigierend“ einzugreifen, sollte man
doch besser fragen: Was ist falsch gelaufen? Vielleicht sollten bei Wahlen „denen da oben“ mal
wieder gezeigt werden wie es da unten ist. An der Basis. Auch ich werde den Weg mit der
Bürgerinitiative gemeinsam gehen, um endlich wieder Gehör zu bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Richter
ein Bürger aus Neu – Lindenberg
P.S. Dieser Brief richtet sich ebenfalls an die 6 Mitglieder des Ortsbeirates Ahrensfelde, die diese
beiden Briefe an Landrat und Landeskirche mitunterzeichnet haben und sich damit öffentlich
gegen die Meinung vieler Bürger und den Mitglieder der Bürgerinitiative stellen.
In der heutigen Zeit sollten wir gemeinsam agieren, füreinander und nicht gegeneinander. Bürger
mehr einbeziehen und nicht nur Bürokratendeutsch im Amtsblatt veröffentlichen.
Anmerkung der Redaktion: Hier der Link zur Website der AWG https://awg-ahrensfelde.de/Schulen-in-Ahrensfelde/